Umwelt- und Entwicklungsverbände fordern neuen Schwung für Nachhaltige Entwicklung

 

13.11.2001

 
   
Gemeinsame Presseerklärung von
DNR, VENRO und Forum Umwelt & Entwicklung


Kampagne zum Rio-Nachfolgegipfel in Johannesburg 2002


Die im Forum Umwelt & Entwicklung zusammen geschlossenen deutschen Umwelt- und Entwicklungsverbände beteiligen sich aktiv am Dialogforum "Unsere Verantwortung für eine zukunftsfähige Welt", das am 13. und 14. November in Berlin stattfindet. Für die Umwelt- und Entwicklungsorganisationen bildet diese Veranstaltung den Auftakt für eine im nächsten Jahr geplante öffentlichkeitswirksame Kampagne. Damit soll der bevorstehende Weltgipfel für Nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen im September 2002 in Johannesburg genutzt werden, wieder neuen Schwung für Nachhaltige Entwicklung zu mobilisieren.

"Die Verpflichtungen des Rio-Gipfels 1992 sind bisher nur sehr lückenhaft umgesetzt worden. Überall haben mächtige Interessensgruppen es verstanden, überholte Politik und verfehltes Wirtschaften auf Kosten zukünftiger Generationen zu verteidigen. Johannesburg muss der Anlass sein, endlich einen Durchbruch für die soziale und ökologische Gestaltung der Zukunft zu erzielen", erklärte Barbara Unmüßig, Sprecherin des Forums Umwelt & Entwicklung. Das Dialogforum soll dazu genutzt werden, Johannesburg auf die Tagesordnung der deutschen Politik zu setzen.

Mit einer im Januar beginnenden Reihe von öffentlichkeitswirksamen Aktionen und Veranstaltungen und Publikationen wollen die beteiligten Verbände darauf drängen, die Konsequenzen aus den Versäumnissen der vergangenen neun Jahre des Rio-Prozesses zu ziehen. "Die Umweltzerstörung weltweit geht ungebremst weiter. Der Klimawandel macht sich bemerkbar, das Artensterben beschleunigt sich. Wenn wir nicht schleunigst umsteuern, hinterlassen wir unseren Nachkommen eine kaum noch zu bewältigende Hypothek.", so Hubert Weinzierl, Präsident des Deutschen Naturschutzringes.

Die Kluft zwischen Industrie- und Entwicklungsländern hat sich seit Rio weiter vergrößert. "Es geht nicht an, dass die Handelspolitik der WTO die Agenda 21 systematisch untergräbt. Entwicklungsländer können ihren Beitrag zu einer weltweiten nachhaltigen Entwicklung nicht leisten, wenn Armutsbekämpfung keinen zentralen Stellenwert bekommt. Die Entwicklungshilfehaushalte dürfen nicht weiter sinken, sondern müssen auf die international vereinbarten 0,7 Prozent des BSP angehoben werden", forderte der VENRO-Vorstandsvorsitzende Reinhard Hermle.

Die Verbände erinnerten daran, dass Deutschland in Rio mit dem Klimaschutz-Reduktionsziel von 25% einen nicht zu unterschätzenden Beitrag als Vorreiter für ambitionierte Ziele gespielt haben. Für Johannesburg seien vor allem Vorreiter bei der Umsetzung der vereinbarten Ziele gefragt. Hierfür sei noch viel zu tun. Die Verbände wollen mit der Vorlage von zehn Forderungen ihren Anliegen im Rahmen der Kampagne Nachdruck verleihen.

Hinweis:
Das Dialogforum "Unsere Verantwortung für eine zukunftsfähige Welt" findet am 13. und 14.November im ehem. Staatsratsgebäude in Berlin statt. Programm: www.forumue.de unter "Zehn Jahre nach Rio". Für den Einlass wird ein gültiger Presseausweis benötigt.


Weitere Informationen: Jürgen Maier, Tel.: 0171-3836135