Pressemitteilung: "Global players"

Globale Regeln für "global players"

BUND fordert mehr Verantwortung der Großkonzerne

 

22. Mai 2002

 
   

Berlin, 22.05.02: Anlässlich der Konferenz "Committed to Sustainability" von
Weltbank, Bundesverband der Deutschen Industrie und Bundesministerium für
wirtschaftliche Zusammenarbeit fordert der Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND) weltweite Regeln für internationale Konzerne. Mit einem 6
Meter hohen "Konzernriesen" protestierten die Umweltschützer vor dem
Konferenzgebäude in Berlin gegen die Macht, die global operierende
Unternehmen angehäuft haben. Die "global players" müssten zu mehr
ökologischer und sozialer Verantwortung verpflichtet werden.
Dr. Angelika Zahrnt, BUND-Bundesvorsitzende: "Es ist gut, dass führende
Banker, Manager und Politiker über die Verantwortung von
Wirtschaftsunternehmen diskutieren. Aber wir brauchen mehr als schöne Reden
und zahnlose Selbstverpflichtungen. Das Fehlverhalten von Großkonzernen hat
maßgeblich dazu beigetragen, dass sich die soziale und ökologische Lage seit
dem Weltumweltgipfel von Rio de Janeiro global verschlechtert hat. Dieser
Trend kann nur mit verbindlichen internationalen Abkommen umgekehrt werden.
Die Bundesregierung muss sich dafür einsetzen, dass bei den Verhandlungen
von Johannesburg in dieser Frage ein Durchbruch erzielt wird."
Der BUND fordert eine Konvention zur Unternehmensverantwortung, die
grundsätzliche ethische Standards für wirtschaftliches Handeln festlegt.
Dazu gehöre die Pflicht, dass Firmen umfassend über die ökologischen und
sozialen Folgen ihres Tuns berichten. Betroffene müssten geplanten
wirtschaftlichen Projekten zustimmen und im Streitfall die Konzerne in deren
Heimatländern verklagen können. Anwohner und Gemeinden sollten außerdem ein
verbrieftes Recht auf die natürlichen Ressourcen erhalten, die sie für eine
gesunde und nachhaltige Lebensweise benötigen.
Die Protestaktion vor der Weltbank-Konferenz ist Auftakt einer dreimonatigen
Johannesburg-Kampagne des BUND und seiner internationalen Partner von
Friends of the Earth. Der "Konzernriese" wird von Berlin aus durch Europa
wandern und unter dem Motto "Don't let big business rule the world!" auf die
Notwendigkeit globaler Regeln für "global players" hinweisen. Auf
Aktionstagen sowie über Internet und Postkarten werden dabei Forderungen an
die Delegierten des Weltumweltgipfels gesammelt, die in Johannesburg
zusammen mit dem "Konzernriesen" präsentiert werden sollen.

Bei Rückfragen:
Daniel Mittler, BUND-Referent für internationale
Umweltpolitik, Mobil: 0173-923 4747;
Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressestelle,
Tel. 030-27586-425/ -489, Fax: -449; Mobil: 0171-8311051, E-Mail:
presse@bund.net; Presse-Archiv unter www.bund.net?archiv.
Für ein Hintergrundpapier zur geforderten Konvention siehe www.bund.net?rio.htm;